Ein|Ausblicke 11/2024

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03.12.2024

Ein Workshop zu Diskriminierung im Fußball, die Erinnerung an Zwangsarbeit in Bochum, der Krieg im Gazastreifen, Menschenrechte und Klimakrise und die Faszination Chile, das war der November im Fritz Bauer Forum.

Was haben Fritz Bauer, der Auschwitz-Prozess und Diskriminierung im Fußball gemeinsam? | Antisemitismuskritischer Workshop

Dr. David Berchem in der Fritz Bauer Bibliothek | © BUXUS STIFTUNG | Fritz Bauer Forum

Am 08.11.2024 fand im Rahmen der „Aktions- und Bildungswochen gegen Antisemitismus 2024“ in Kooperation mit der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball (MeDiF-NRW) in der Fritz Bauer Bibliothek ein Workshop statt, der verschiedene Themenfelder zusammenbrachte. In interessierter Runde gab es zunächst eine Konversation zum Thema Antisemitismus, um dann in die Lebensgeschichte von Fritz Bauer einzusteigen. Anhand von Dokumenten zum Thema Fußball in Konzentrationslagern und Aussagen von Zeug*innen aus dem Auschwitz-Prozess wurde lebhaft diskutiert. Zum Abschluss wurden konkrete Handlungsempfehlungen und Interventionsmethoden besprochen, damit die Teilnehmer*innen in ihrem eigenen Alltag in der Lage sind, den Gesellschaftsauftrag von Fritz Bauer umzusetzen.

80 Jahre danach – verdrängt, vergessen und verschleppt ?

Im Juli 2024 jährte sich die Fertigstellung des Zwangsarbeiterlagers Zeche Constantin zum 80ten Mal. In Kooperation mit der vhs Bochum und uns setzte die Initative Gedenkort Bochum-Bergen anlässlich dieses Termins eine Veranstaltung um. Ein ausfühlicher Bericht findet sich auf der Webseite der Initiative hier.

Dr. Muriel Asseburg | Der 7. Oktober, der Krieg im Gazastreifen und Aussichten für eine Konfliktregelung

Dr. Muriel Asseburg in der Fritz Bauer Bibliothek | © BUXUS STIFTUNG | Fritz Bauer Forum, Foto: Richard Lensit

Die letzte Veranstaltung der Reihe „We need need need to talk“, die von „Demokratie leben!“ gefördert wird, fand am 21. November statt. Dr. Muriel Asseburg, Politologin aus Berlin, sprach in der bis auf den letzten Platz gefüllten Fritz Bauer Bibliothek über die historischen Hintergründe des Nahost-Konfliktes und des aktuellen Krieges sowie über die Hürden, die sie für eine Beendigung des Krieges sieht. Sie sprach aber auch über die „Silberstreifen“, die ihr ein klein wenig Hoffnung geben – wenn diese auch zugegebenermaßen klein sind. Dazu gehören zum Beispiel die Menschen vor Ort, die sich für die Selbstbestimmung beider Völker einsetzen. Am Ende des Abends betonte sie noch einmal, dass Zuhören wichtiger ist, als Zuschreibungen vorzunehmen.

Den Vortrag von Dr. Muriel Asseburg finden Sie und ihr hier auf unserem Youtube Kanal.

 

 

Menschenrechte in der Klimakrise | Tag der Menschenrechte Forum

Lina Ebbecke (links) und Maren Solmecke (rechts) am Tag der Menschenrechte | © BUXUS STIFTUNG | Fritz Bauer Forum

Das „Forum Tag der Menschenrechte“, bestehend aus Stadtbücherei Bochum, Amnesty Bochum, Kinder- und Jugendring, vhs Bochum und dem Fritz Bauer Forum, in Kooperation mit UniverCity, organisierten erneut eine gemeinsame Veranstaltung zum Tag der Menschenrechte, die dieses Jahr schon vor dem 10.12. stattfand. Zum Thema „Menschenrechte in der Klimakrise“ sprachen die beiden Referentinnen Lina Ebbecke (Amnesty International) und Maren Solmecke (Leuphana Universität Lüneburg) aus einer juristischen Perspektive. In dem interaktiv gestalteten Vortrag, der u.a. einen „Privilege Walk“ enthielt, ging es darum, welche Menschenrechte von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind, und welche vulnerablen Gruppen dies besonders trifft. Auch wenn der Klimawandel zunehmend dafür verantwortlich ist, dass Menschen aus ihren Heimatländern fliehen müssen, gibt es keine formale Anerkennung von klimabedingter Flucht in der EU. Als kleinen Ausblick, was wir tun können, um solidarisch zu sein, gaben die beiden Referentinnen dem Publikum mit auf den Weg: „Kollektive Selbstwirksamkeit und Hoffnung schaffen“.

Eindrücklichkeit Chiles

Was sieht ein deutscher Erst-Besucher und was sieht ein Chilene? Am 28. November berichtete Roman Hillmann von einem ersten Eindrücken und seiner Begegnung mit dem Land Chile. Hillmann lernte Chile, im Rahmen einer Tagung zur Technikgeschichte, erst im Juli dieses Jahres kennen und war sofort fasziniert. Er wohnte in Valparaíso, bewegte sich im Öffentlichen Nahverkehr und sprach mit Menschen vor Ort. Zusammen mit dem gebürtigen Chilenen Pedro Crovetto ging er der Frage. „Was aber habe ich von Chile als Neuling geglaubt zu verstehen?“ nach. Dabei entwickelte sich ein Gespräch über seine Wahrnehmung des Landes, seine Politik und Geschichte.

 

Kommende Veranstaltungen

10. Dezember, 18.00 – 19.30 Uhr: „Singvögel und Raben waren auch nicht mehr da“ | Lesung und Vortrag zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Nihon Hidankyo. Weitere Infos hier.

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