13.12.2020
Der Aktuelle Newsletter der Raoul Wallenberg Initiative 70 kündigt zwei wichtige Neuerscheinungen an
Pressemitteilung
In zwei neuen Studien stellen die Forscher_innen mehrere lang gehegte Annahmen in der Raoul-Wallenberg-Untersuchung in Frage, darunter Details über Wallenbergs Ernennung für die humanitäre Mission in Budapest, seine Kontakte und Aktivitäten in Ungarn sowie die Faktoren, die den offiziellen schwedischen Umgang mit Wallenbergs Verschwinden nach 1945 beeinflussten.
Die zusammengetragenen Ergebnisse legen nahe, dass die extreme Passivität der schwedischen Regierung im Fall Raoul Wallenberg das Ergebnis [mehrerer sich addierender], bisher nicht vollständig erkannter oder verstandener Faktoren gewesen sein könnte. Im Gegensatz zu früheren Behauptungen scheint Schwedens Mangel an entschlossenem Handeln nicht einfach das Ergebnis von Verwaltungsversagen, chaotischen Nachkriegsbedingungen, individueller Inkompetenz, Wallenbergs Status als „Außenseiter“ oder Schwedens überwältigender Angst vor der Sowjetunion gewesen zu sein. Es scheint in vielerlei Hinsicht eine bewusste Entscheidung der schwedischen Entscheidungsträger gewesen zu sein, die von einer Vielzahl von Motiven beeinflusst wurde.
Insbesondere führen die neuen Erkenntnisse zu einer möglichen Neubewertung der Handlungen des viel kritisierten schwedischen Gesandten in Moskau Staffan Söderblom, des verstorbenen Botschafters Per Anger, Wallenbergs Kollege in Budapest im Jahr 1944 und anderer, einschließlich Sverker Åström, einem der schwedischen Spitzendiplomaten in der Nachkriegszeit, der vermutlich während seiner langen Karriere als sowjetischer Agent tätig war.
Weitere Informationen und die neuesten Nachrichten über das Projekt finden Sie in der neuesten Ausgabe des Rundschreibens RWI-70.